Stadtführung durch Braunschweig

02.09.2017 - Horst Neumann

Mit der Dänin Lone Vogel

(Text: H. Neumann, Fotos: H.Langnickel, Th.Neumann, H.Neumann)



Unter anderem Heinrich den Löwen mit Mathilde von England und - auch als Bezug zu Dänemark - sein Sohn Wilhelm von Lüneburg mit seiner Frau Helene von Dänemark, der jüngsten Tochter von Waldemar I., dem Großen (s. Foto). Helene von Dänemark wird auch als die Stammmutter aller späteren Welfen angesehen. Im Eingangsbereich ist ein Stadtmodel zu sehen, welches Braunschweig um 1671 darstellt. Als Kontrast dazu ein Luftbild von Braunschweig in heutiger Zeit.
Die ausgebildete Stadtführerin Lone Vogel erwartete uns schon im Eingangsbereich des Altstadt-Rathauses. Um das historische Brunnenbecken versammelt lauschten die Anwesenden den einführenden Worten von Lone. Das Altstadt-Rathaus ist eines der ältesten erhaltenen Ratshäusern Deutschlands. Teile davon sind noch aus der Mitte des 13.Jhdt. An der Fasade sieht man die Standbilder verschiedener ottonischer und welfischer Kaiser, Könige und Herzöge. Das besondere daran ist das sie mit ihren Frauen dargestellt werden.



Nach der Überqueren des Altstadt-Marktes fällt besonders die Ostfasade des sogenannten Gewandhauses im Renaissancestil ins Auge. Ehemals Mitte des 13. Jhdt. erbaut, war es Sitz der Gewandschneider. Heute Sitz der Industrie- und Handelskammer Braunschweig. Der erste Umbau erfolgte um 1590. Im 2. Weltkrieg vollkommen zerstört wurde es als Rekonstruktion wieder aufgebaut.Weiter ging es durch die Innenstadt mit ihren noch teilweise erhaltenen Häusern aus der Gründerzeit zum Burgplatz.




Dort steht, eingerahmt vom Dom, der Burg Dankwarderode und alten Fachwerkhäusern, das bronzene Standbild eines Löwen (das Original steht im Museum), welchen Heinrich der Löwe von seiner Pilgerfahrt ins heilige Land mitgebracht haben soll.
Leider war der Löwe vom Gerüstbau einer Theaterveranstaltung fast verdeckt. (Archivbild)
Der Dom, erbaut etwa 1173-1226, beherbergt die Gräber Heinrich des Löwen und seiner Frau Mathilde. An einer kleinen Eingangspforte sind tiefe Riefen im Sandstein zu sehen. Der Sage nach sollen es die Kratzspuren des Löwen sein, der zu seinem toten Herrn hinein wollte.
Die um 1134 erstmals erwähnte, neben dem Dom liegende Burg Dankwarderode, ursprüngliche Residens H.d.Löwens, verfiel im Laufe der Jahrhunderte und wurde erst Ende des 19. Jhdt. auf dem Grundriß der alten Gebäude als Rekonstruktion in ihrer heutigen Form wieder aufgebaut.


Gegenüber vom Dom stehen, wie schon erwähnt, alte Fachwerkhäuser, deren Fassaden über und über mit fantasievollem bildlichen Schnitzwerk versehenen sind. Heute sind sie die Gildehäuser der Handwerkskammer.


Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit war das "Neue Rathaus" der Stadt das nächste Ziel. Aber so neu ist es nun auch wieder nicht, denn es wurde schon Ende des 19. Jhdt. im neugotischen Stil erbaut. Der Rathausturm, ausgeführt nach dem Vorbild der Stadttürme in Flandern, ist frei zugänglich. Die über dem Haupteingang liegenden Fenster werden von Figuren umrahmt, welche die in Braunschweig beheimateten Bereiche Wissenschaft, Handwerk, Kunst und Handel darstellen sollen.


 


Nach einem kurzen Spaziergang, vorbei am Schloss (auch eine Rekonstruktion des im 2. Weltkrieg stark zerstörten Schlosses) und dem Einkaufszentrum "Schloßarkaden", erreichte die Gruppe wie geplant ein in der Nähe des Staatstheaters liegendes Café um den Tag mit leckerem Kuchen ausklingen zu lassen.