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Ölscheichs im Robbenpelz? -
Grönlands Ökonomie von morgen: Realität, Hoffnung, Utopie
Bis auf den letzten Platz
besetzt war der Versammlungsraum beim Vortrag des Kieler
TV-Journalisten und Sachbuchautors Hans Joachim Kürtz. Aus seiner
Erfahrung bei mehr als 30 Grönlandreisen seit 1962 berichtete er in
einem Lichtbildervortrag über die Veränderungen welche im Laufe der
Jahre auf Grönland stattfanden und immer noch stattfinden.
Diesmal ging es nicht um die
Naturschönheiten der Insel, sondern um die wirtschaftliche Zukunft der
rund 57000 Grönländer. Während man sich in anderen Teilen Sorgen um
Auswirkungen des Klimawandels macht, kann es den Grönländern nicht
schnell genug gehen. Durch das Abschmelzen des Eises werden jetzt schon
Bodenschätze freigegeben, an welche man früher nicht herankam. So ist
es auch kein Wunder das die Erdöl- und Minenkonzerne bereits Schlange
stehen um eine Lizenz zur Ausbeutung zu erlangen.
Im Meer vor der Ost- und
Westküste Grönlands wird bereits probegebohrt, bisher aber ohne
nennenswerten Erfolg.
Neben Öl und Gas besitzt die
Insel eine große Anzahl an Bodenschätzen, wie z.B. Gold, Platin,
Eisenerz, Zink, Silikate und, von besonderer Bedeutung, die sogenannten
Seltenen Erden. Dazu zählen Lanthan, Europium, Neodym und weitere 14
Metalle, ohne welche die heutige Elektro- und Elektronikindustrie nicht
auskommen kann. Bis 2008 lieferte China 97% der Weltproduktion,
drosselt aber nun die Ausfuhr, da auch dort der Eigenbedarf steigt.
Auch im Bereich der Edel-und
Halbedelsteine wie Diamanten, Rubine, Saphire und andere, besitzt
Grönland gute Chancen auf größere Funde.
Die Energie zur Erschließung
und Verarbeitung der Bodenschätze soll durch den Bau von großen
Wasserkraftwerken gewährleistet werden.
Doch nicht nur in Bezug auf
Bodenschätze tun sich wirtschaftliche Erfolge auf. Durch die Erwärmung
des Meerwassers werden vermehrt Fischarten gefangen, welche sonst in
diesen Breiten nicht vorkamen. Bekannt sind ja die Grönlandkrabben, die
in großen Mengen exportiert werden.
Auch die Landwirtschaft
profitiert von dem milderen Klima. Im Süden Grönlands werden schon
Kartoffeln und verschiedene Gemüsesorten angebaut und die Tierzucht
kommt auch wieder in Gang. Sogar grönländischen Bienenhonig gibt es
schon und durch Aufforstungen will man in naher Zukunft einen Teil des
Holzbedarfes decken.
Zu guter Letzt wird auch
noch das vermarktet, was Grönland am meisten hat: Gletscherwasser. In
formschöne Flaschen abgefüllt wird es an exklusive Abnehmer verkauft.
P.S.
Zur
Zeit zahlt der dänische Staat jährlich ca. 430
Millionen Euro Subventionen an Grönland. In dem
Maße wie Rohstoffeinnahmen fließen, muss die
Insel in Zukunft auf Geld aus Kopenhagen
verzichten.
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Jahreshauptversammlung mit Wahlen
Auch diese Hauptversammlung ging wieder ganz der Tagesordnung nach
reibungslos vonstatten.
Kassenwart, Vorstand und Beirat wurden entlastet
und einstimmig in gleicher Besetzung wiedergewählt.
Abschließend sahen wir einen Film über Dänemark zur Einstimmung auf die
Veranstaltung im März.
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Dänemark - eine Nachbarschaftskunde
Vortrag und Buchvorstellung von Dr. Bernd Kretschmer
Nicht als Reiseführer, sondern als Ratgeber möchte Dr. Bernd Kretschmer,
Leiter des Dänischen Kulturinstituts in Deutschland, sein Buch verstanden
wissen. Als Mischung aus Vortrag und Lesung machte Dr. Kretschmer
Appetit auf mehr, und die Zuhörer griffen nach dem Vortrag bereitwillig zu
und kauften die mitgebrachten Bücher um zu Hause nachlesen zu können, warum
die Dänen sich alle duzen, was sich hinter den Begriffen "hygge" und
"Janteloven" versteckt und welche Stellung das dänische Königshaus bei den
Dänen einnimmt. Auch über die Geschichte Dänemarks und Dänemarks Beitrag
zur europäischen Kulturgeschichte berichtet Dr. Kretschmer in seinem Buch.
(Text: Helle Barkowski)
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Bildervortrag über Island
Schon seit längerem hatten
unsere Mitglieder Horst und Ulla Neumann eine Reise nach Island
vorgehabt. Im vergangenen Jahr war es dann endlich soweit. Vom
22.August bis zum 3.September umrundeten sie, begleitet von ihrem Sohn,
in einem Mietwagen die gesamte Insel. Insgesamt ist eine Strecke von
über 3000 km zurückgelegt worden. Die einzelnen Etappen und Hotels
waren von einem in München ansässigen isländischen Reisebüro geplant
und gebucht worden.
Zur Einführung referierte
Herr Neumann in einer Kurzfassung über die mehr als tausendjährige
Geschichte dieser Insel, welche unter anderem fast 600 Jahre unter
dänischer Vorherrschaft stand und erst 1944 ein selbstständiger Staat
wurde.
Aus einer Auswahl von über
500 gemachten Fotos wurden dann die einzelnen Stationen der Rundreise
vorgestellt und erläutert. Reykjavik, die Halbinsel Snæflellsnes,
Akureyri, das Myvatngebiet mit seinen Kratern, heißen Wasser- und
Schwefelquellen, die zerklüfteten Ostfjorde,
die Gletscherzungen des Vatnajökull, das þingvellir,
der Geysir Strokkur sowie die Wasserfälle Goðafoss,
Dettifoss, Skógafoss
und Gullfoss waren die Hauptattraktionen dieser Reise. Nachfolgend
einige Beispiele aus diesem Vortrag.
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Weltkulturerbe: Das Oberharzer Wasserregal
Das Oberharzer Wasserregal ist seit dem 1. August 2010 Weltkulturerbe der
UNESCO.
Es umfaßt mindestens 149 Teiche, mehr als 500 km Gräben und 30 km
Wasserläufe - unterirdische Gräben und Freispiegelstollen.
Heute werden noch 65 Teiche, ca. 70 km Gräben sowie rund 21 km Gräben so
erhalten, dass sie auch noch funktionsfähig sind.
Dies und noch viel mehr erfuhren wir bei der Besichtigung der Ausstellung
zum Oberharzer Wasserregal in den Harzwasserwerken in Clausthal-Zellerfeld.
Nach der Theorie und einem Film in der Ausstellung ging es dann ans
Praktische.
Wir wurden mit Helmen und Gummistiefeln ausgestattet und fuhren in die
Dorotheer Rösche ein.
Dieser Graben ist ca. 700 m lang und wir gingen fast den ganzen Weg mehr
oder weniger gebückt durchs Wasser. Wenn Besuchergruppen kommen wird Wasser
abgelassen - aber auch so war es an einigen Stellen kritisch - die
Wasserhöhe im Verhältnis zum Gummistiefelschaft...
Es war jedenfalls ganz angenehm, am Ende des Tunnels wieder aufrecht zu
stehen und das Tageslicht zu sehen - weit über uns.
Der Weg dahin führte über 4 Fahrten (Leitern) über jeweils 6 - 7 Meter.
Anschließend ging es an den Teichen vorbei wieder zurück, wir konnten Helme
und Gummistiefel abgeben und trafen uns anschließend zum Essen.
Es war ein hochinteressanter, abwechslungsreicher Nachmittag, den wir
zusammen mit der Norwegisch-Deutschen Freundschaftsgesellschaft aus
Clausthal-Zellerfeld verbrachten.
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Besuch der dänischen Botschaft in Berlin
Unsere Berlinfahrt war eine gelungene Veranstaltung. Das Wetter war schön,
die Teilnehmer gut aufgelegt und die Fahrt sehr entspannt. Pünktlich kamen
wir bei der Botschaft an und wurden im "Felleshuset" von der Sekretärin des
Botschafters und einem weiteren Mitarbeiter herzlich empfangen. Das
"Felleshuset" ist für die Öffentlichkeit offen und gilt u.a. ala
Austellungsort für skandinavische Ausstellungen.
Nach einer kurzen Einführung ging es durch die Absperrung zum "Marktplatz"
(Torvet) der nordischen Botschaften. Nur angemeldete und genehmigt Gruppen
erhalten hier Zutritt. Die verschiedenen Botschaftsgebäude, alle
architektonisch unterschiedlich, alle modern, skandinavisch im Baustil
wurden uns vorgestellt, bevor wir in die dänische Botschaft hineingelassen
wurden.
Hier wurden wir vom Botschaftsrat Presse und Kultur Per Erik Veng
empfangen, der uns bei Kaffee und anderen Getränken über Dänemark und die
Arbeit der Botschaft in angenehmer, lockerer Form informierte. Nachdem er
die Fragen der Teilnehmer beantwortet hatte gingen wir zum Mittagessen,
bevor es mit dem Bus weiter zum Gendarmenmarkt ging. Hier haben wir
Aquarelle von Emil Nolde bewundert. Einige Werke gehörten zu den
"Ungemalten Bildern", Bilder, die er während des Malverbots der Nazis
heimlich malte. Eine wunderschöne Ausstellung.
Mit einer kleinen Stadtrundfahrt endete unser Besuch in Berlin.
Text von Helle Barkowski - vielen Dank.
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Vortrag über Vibeke Kruse - "Lebensabschnittsgefährtin" von Christian IV
Auf den Spuren von Vibeke (Wiebke) Kruse wandelte
unser DDG-Mitglied Frau Brunhild Nentwig-Feil bei ihren Besuchen in Bad
Bramstedt und Glücksburg.
Selbst vielen Dänen ist das Leben der
letzten Frau im Leben Christian IV ziemlich unbekannt. Geboren um 1605
im holsteinischen Förden-Barl (historisch jedoch nicht belegt) kam sie
um 1625 an den Hof von Ellen Marsvin. Deren Tochter Kirsten Munk wurde
die 2. Ehefrau Christian IV. Nachdem der König 1628 ihre Affäre mit dem
Grafen Otto von Salm aufdeckte, wurde Kirsten Munk auf ihre Besitzungen
verbannt. Ihren Platz nahm nun Vibeke Kruse ein. Sie gebar zwei Kinder:
Ulrich Christian Gyldenløve (1630) und Elisabeth Sofie Christiansdatter
(1633).
Zur Sicherung von Vibekes Zukunft erhielt sie von Christian
IV 1633 den Stedighof und die Mühle in Bramstedt sowie das Gut Gayen in
Holstein.1638 erhielt sie auch noch das Königsschloß in Glückstadt
geschenkt, wovon heute noch der Wiebke Kruse-Turm erinnert.
Nachdem Tode von Christian IV (28.Februar1648), wurde sie von den
Kindern der Kirsten Munk vom Kopenhagener Hof verjagt und musste nun am
Rande Kopenhagens leben. Die Tochter ist gerade 14 und der Sohn ist auf
einem Feldzug.
Am 28.April 1648 stirbt auch Vibeke Kruse und wird
außerhalb von Kopenhagen auf einem normalen Friedhof begraben.
Der
Nachlass wurde verwüstet, sodass es kaum noch Dokumente oder sonstiges
von Vibeke Kruse erhalten sind. Allein im Schloßborg sind ein Paar
Ohrringe ausgestellt.
Der Sohn Ulrich Christian läßt nach seiner Rückkehr den Leichnam seiner
Mutter exhumieren und auf sein
Gut Ulriksholm auf Fünen überführen.
in der Kirche in Kölsstrup letztendlich beigesetzt.
Die Herkunft und
das Leben von Vibeke Kruse ist in einem Roman von Johanna Mestorf
(veröff. 1868)
beschrieben worden.
Frau Brunhild Nentwig-Feil
Wiebke Kruse-Brunnen in Bramstedt
Wiebke Kruse-Turm in Glückstadt
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Weihnachtsfeier
Ganz im Gegensatz zum letzten Jahr wartete dieses Mal das Wetter mit
für diese Jahreszeit milden Temperaturen auf. Wie bisher fand auch dieses
Mal die Weihnachtsfeier im Schloss Bündheim statt. Im festlich geschmücktem
Saal erwartete die Gäste ein von etlichen Mitgliedern gespendetes
Kuchenbuffet mit leckeren Torten und Kleingebäck, sowie die obligatorische
"Gløgg-Tankstelle". Musikalisch unterrahmte die Familie Hahn die Feier mit
ihren Blasinstrumenten. Dazu wurde um den Weihnachtsbaum getanzt und
abwechseln deutsche und dänische Weihnachtslieder gesungen. Ulla Neumann
las aus einem Referat von unserem Mitglied Vibeke Folden-Rehder, in welchem
die Weihnachtsbräuche in Dänemark beschrieben wurden. Vibeke war leider an
diesem Tag verhindert. an dieser Stelle sei auch den Helfern gedankt,
welche die Vorbereitungen getroffen und für die Abwicklung gesorgt haben.
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